Featuring:
Bill Wyman - bass, vocals
Beverley Skeete - vocals, percussion
Terry Taylor - guitar, vocals
Graham Broad - drums
Nick Payn - saxophone, flute, harmonica
Frank Mead - saxophone, harmonica, percussion, vocals
Geraint Watkins - keyboards, vocals
Georgie Fame - Hammond organ, vocals
Special guest:
Mary Wilson (of the Supremes) - vocals
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Das einzige, was diesen Artikel wirklich ansehenswert macht, sind die Fotos von Rüdiger Knuth, der Artikel selbst - das ist meine Meinung - ist nicht geeignet, um das Konzert zu beurteilen. Keine Ahnung, was die Dame sich dabei gedacht hat.
Braunschweiger Zeitung / Bühne
Der alte Herr in Pink - Bill Wyman in Braunschweig
Braunschweig Ex-Rolling-Stones-Bassist Bill Wyman spielte am Montag in Braunschweig - die wahren Stars des Abends waren jedoch eher andere Mitglieder seiner Band „Rhythm Kings“.
Von Alexandra Jane Oliver
Ein schmächtiger Mann mit weißen Haaren sitzt in der Stadthalle an einer Orgel und singt über Sex und Verrat. Er trägt hochgeschlossene Hosen, klingt wie eine Mischung aus Elvis Presley und Ray Charles und starrt eine viel jüngere Frau an. Die scheint wenig beeindruckt, singt: „Hit the Road Jack“ und dreht sich wieder dem Publikum zu. Ihr Kleid ist ein einziges Leopardenmuster, ihre Stimme eine Wucht. Georgie Fame und Beverley Skeete sind die Stars des Abends, aber ihretwegen sind wohl nur wenige am Montag in die Braunschweiger Stadthalle gekommen.
Rhythm-and-Blues-Musiker Georgie Fame sang in den 60ern den Soundtrack zum Film „Bonnie und Clyde“ und ist als Keyboarder auf vielen Alben des Songwriters Van Morrison zu hören. Beverley Skeete stand schon mit Tina Turner auf der Bühne und arbeitete in den 90ern unter anderem auch mit Tom Jones. Die meisten der rund 500 Zuschauer wollten aber wohl eher sehen, wie eine Rock- und eine Soullegende aufeinandertreffen. Ex-Rolling-Stones-Bassist Bill Wyman hat mit seiner Band „Rhythm Kings“ zum spaßigen Nostalgieabend eingeladen. Sein Stargast: Mary Wilson, Gründungsmitglied der Motown-Band „The Supremes“. Das klingt zwar wie ein dynamisches Duo, ist es aber irgendwie nicht.
Im Gegensatz zum Gesangspärchen Georgie und Beverley sowie dem Rest der „Rhythm Kings“ wirken die beiden Stars recht schwach. Diva Wilson schneit ab und zu mit Löwenmähne und theatralischen Gesten auf die Bühne und schmettert vor allem Supremes-Songs - leider nur mehr oder minder überzeugend. Im Vergleich zur Dame im Leopardenkleid wirkt ihre Stimme vor allem bei schnelleren Liedern unkontrolliert und blass. Glänzend wird sie nur bei Balladen, davon singt Wilson aber leider nur zwei.
Bill Wyman bleibt seinem Image als stiller Rolling Stone treu. Der 75-Jährige Engländer steht mit pinkem Hemd und lila-getönter Brille auf der Bühne und bewegt sich kaum einen Zentimeter. An Stimme und Ausstrahlung gemessen, wirkt Wyman neben seinen Kollegen wie ein welkes Gänseblümchen. Ab und zu gibt es ein Lächeln, meistens wenn er seinen Saxophonisten Frank ansieht. Kein Wunder, da lächeln viele.
Frank Mead tanzt innig mit seinem Saxophon über die Bühne, spielt ein begnadetes Solo. Der Mann mit Brille und Geheimratsecken hat unter anderem schon für Paul McCartney gespielt. Das Publikum liebt ihn, auch wenn er sie ärgert. „Ihr seid sooo leise. Keine Sorge, niemand wird euch was tun, ihr seid in guten Händen“, beschwert er sich und grinst. Seine Stimme hallt im Raum, die Stadthalle ist nur mäßig voll. Die Zuschauer sind größtenteils so alt wie die Musiker. Sie kichern und klatschen nach dem nächsten Lied etwas lauter. Erst am Ende des Abends trauen sich einige vor die Bühne und tanzen.
In einem kleinen Bluesclub hätte die sieben-, bis achtköpfige Band sie wohl viel eher zum Zappeln animiert. In der bestuhlten Stadthalle ist das schwierig. Dass sie es am Ende doch noch geschafft haben, liegt vor allem an den wenig bekannten, aber charismatischeren Künstlern der Rhythm Kings. Sie machen Witze, stacheln die stillen Zuschauer an und singen Blues- und Soulklassiker über eine Welt voller Männer, Liebe, Herzschmerz und 300 Pfund schwere Sexbomben. Ein spaßiges Nostalgiekonzert wird es also letztendlich trotzdem. Nur heißen die Stars des Abends definitiv nicht Bill und Mary, sondern Beverley Skeete, Georgie Fame und Frank Mead.
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Vorankündigung in den PEINER NACHRICHTEN:
Ex-Rolling-Stone Bill Wyman mit Band in Braunschweig
Braunschweig Wenn schon nicht die Rolling Stones auf Tournee gehen, dann eben einer, der 31 Jahre Bass für sie gespielt hat: Bill Wyman. Montag tritt er in Braunschweig auf.
Mit seiner Band The Rhythm Kings kommt er in die Stadthalle. Mit dabei ist Mary Wilson, amerikanische Sängerin und den meisten wohl bekannt aus ihrer Zeit bei den grandiosen Supremes. Die 68-Jährige allein verkörpert schon ein Stück Pop-Geschichte, ist seit 1988 verewigt in der „Rock and Roll-Hall of Fame“, und gehörte mit Diana Ross, Florence Ballard und Betty McGlown-Travis zu den Gründungsmitgliedern der Supremes.
Und eben in dieser Zeit begann auch Bill Wymans Karriere. Als Bassist kam er 1962 zu den Rolling Stones. Streng genommen gehört er nicht zu den Gründungsmitgliedern, Wyman kam für Dick Taylor – und er blieb bis 1993.Für Stones-Fans gehört er weiterhin zu der legendären Band. Sein Bass in Titeln wie „Under My Thumb“, „19th Nervous Breakdown“ oder „Everybody Needs Somebody“ ist begnadet, unerreichbar für den technisch versierten Darryl Jones, der seitdem für die Stones den Bass spielt.Seit fast 20 Jahren macht Wyman musikalisch sein eigenes Ding. Jazz, Swing, Blues und natürlich Rock. Dazu gehören Lieder von Bob Dylan, aber auch „Route 66“ oder „Honky Tonk Women“ von den Stones.31 Jahre Rolling Stones lassen sich eben auch nicht über Nacht ad acta legen. Und das ist gut so. Wyman ist noch immer eng mit Schlagzeuger Charlie Watts befreundet. Die beiden waren die Rhythm-Swing-und Groove-Section der Stones.
Wyman hat den Sound der Stones maßgeblich beeinflusst, nie dieselben identischen Noten live gespielt, immer je nach Feeling leicht variiert, immer dezent im Hintergrund. Der 75-Jährige ist einer derjenigen Musiker, die von Kritikern oft unterbewertet werden – sowohl was seine Rolle bei den Stones angeht als auch als Bassist.
Noch einmal mit den Rolling Stones zu spielen – bleibt das ein Traum? Seit seinem Ausstieg bei den Stones sollen Mick & Co. das eine oder andere Mal angefragt haben, ob er wieder einsteigen würde. Wenn es das allerletzte Mal wäre, würde Wyman sich nochmal zur Verfügung stellen. Und die Fans würden jubeln, wenn sich ihr Traum erfüllt. Laut Ron Wood habe es sogar schon Proben mit Wyman in New York City gegeben.
Mit den Rhythm Kings spielt er mit exzellenten Musikern vor allem, um Spaß zu haben, viel Spaß – und das ist hörbar. Mit dabei ist unter anderem Frank Mead (Saxofon, Harmonica, Percussion, Flute), der vergangene Woche noch für Marius Müller-Westernhagen in Hannover spielte.
Und dann ist da noch Bill Wyman, der Sammler und Archivar. Ein befreundeter Fotograf hat schon jetzt Plakate des Braunschweig-Konzerts und Zeitungsausschnitte gesammelt...
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Artikel und Interview aus der GIFHORNER RUNDSCHAU:
Ex-Rolling-Stone Bill Wyman: Wir wollen einfach Spaß haben
Mehr als 30 Jahre stand er mit stoischer Ruhe seinen Mann als Bassist der Rolling Stones, seit fast 20 Jahren ist er Chef der Rhythm Kings: Am Montag spielt Bill Wyman (75) in Braunschweig.
Vor dem Konzert sprach Redakteur Reinhard Brennecke mit dem Musiker.
Welche Idee steht hinter dem Projekt Rhythm Kings?
Eine sehr simple: Wir wollen einfach nur Spaß haben. Dann hat auch das Publikum Spaß.
Gibt es eine Formel für das musikalische Konzept?
Uns geht es nicht um die Karriere, im Vordergrund steht die Musik, die wir lieben. Das geht querbeet durch alle Stilrichtungen: Rock ’n’ Roll, Blues, Swing, Country, Folk, Jazz. Wir wollen uns nicht selbst in ein musikalisches Korsett pressen, das uns die Freiräume nimmt.
Sie bringen mit Mary Wilson ein Mitglied der legendären amerikanischen Supremes mit nach Braunschweig. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Mary ist eine phantastische Sängerin. Ich verehre sie seit den Motown-Tagen. Sie hat erstklassige Alben gemacht. Wir konnten sie glücklicherweise gewinnen.
Sind Sie bei der Besetzung der Rhythm Kings offen?
Ja. Wir spielen zwar seit dem Debütalbum von 1998 mit relativ konstanter Besetzung. Aber wir sind zuweilen wie eine Fußballmannschaft. Manchmal sind nicht alle verfügbar.
Wie würden Sie Ihr Bass-Spiel bezeichnen? Haben Sie Vorbilder?
Ich liebe Simplizität. Ich spiele den Bass wie einen Kontrabass, das lässt ihn warm und weich klingen. In diesem Sinn verehre ich meinen früh verstorbenen Kollegen und Freund Duck Dunn, der in wunderbarer Weise den Sound von Booker T. und den M.G.’s geprägt hat.
Wie geht ’s den Stones?
Sie ziehen ihr Ding durch – und ich mein eigenes. Das ist eine sehr gute Arbeitsteilung. Wir haben nach wie vor einen Superkontakt und sind Freunde