Sunday 13 May 2012

Blues-Brothers-Bassist Donald "Duck" Dunn in Tokio gestorben

: SPIEGEL ONLINE

Blues-Brothers-Bassist
Donald "Duck" Dunn in Tokio gestorben


Donald "Duck" Dunn bei einem Auftritt in Australien 2008: "Gitarre hat zwei Saiten zu viel"
Corbis /Donald "Duck" Dunn bei einem Auftritt in Australien 2008:
"Gitarre hat zwei Saiten zu viel"
"Blues Brothers" machte ihn berühmt, kaum eine Musik-Legende, mit der er noch nicht auf der Bühne stand: Am Sonntag ist der Bassist Donald "Duck" Dunn gestorben. Bis zuletzt stand er auf der Bühne.


New York/Tokio - Der Blues-Brothers-Bassist Donald "Duck" Dunn ist tot. Nach Angaben seines Freundes und früheren Bandkollegen Steve Cropper starb der 70-Jährige am Sonntag in Tokio im Schlaf. Dunn habe in Japan gerade zwei Konzerte gegeben, schrieb der Gitarrist auf seiner Facebook-Seite. "Heute habe ich meinen besten Freund verloren und die Welt verlor den besten Bassisten, der je gelebt hat", schrieb Cropper.

Miho Harasawa, Sprecherin von Tokio Blue Note, bestätigte die Nachricht vom Tod des Musikers. Demnach starb Dunn allein am frühen Sonntagmorgen. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht. Dunn, nach seinem Vornamen Donald von seinen Freunden auch "Duck" genannt, wurde 1941 in Memphis als Sohn eines Süßwarenherstellers geboren. In den Sechzigern hatte er zahlreiche Hits, als er Bassist bei Booker T. & the M.G.'s ("Green Onions") war. Dort lernte er auch Cropper kennen. Später spielte Dunn mit Eric Clapton, Bob Dylan, Creedence Clearwater Revival, Neil Young, Tom Petty, Jerry Lee Lewis, Muddy Waters und Rod Stewart.

Schon mit zehn Jahren habe er zum ersten Mal eine Ukulele in die Hand genommen, wird Dunn auf seiner offiziellen Website zitiert. Mit 16 Jahren habe er dann angefangen, Bass zu spielen. "Ich habe auch versucht, Gitarre zu spielen, aber sie hatte zwei Saiten zu viel. Es war einfach zu kompliziert", erzählt er dort. Außerdem gebe es so viele gute Gitarristen - wie seinen Freund Cropper - dass noch einer nicht gebraucht werde.

Auf der Bühne sei er gerne spontan gewesen. Auch wenn sie jeden Abend die selben Lieder gespielt hätten, habe er gerne ein paar kleine Dinge geändert und seine Kreativität einfließen lassen, damit sich die Band besser fühle. "Wenn ich die Band zum Lächeln bringe, bringe ich auch alle anderen zum Lächeln."

Außerhalb der Szene wurde Donald Dunn vor allem als Mitglied der Blues-Brothers-Band bekannt, die mit John Belushi und Dan Aykroyd im gleichnamigen Film auftrat. 2007 bekam er den Grammy für sein Lebenswerk.
vks/dpa/