Thursday 12 July 2012

The Rolling Stones - 50 Jahre im Geschäft

50 Jahre Rolling Stones: Ein Sofa-Plausch mit Ronnie, Keith, Charlie und Mick

Donnerstag, 12.07.2012, 11:12
Reuters 50 Jahre Rolling Stones: Rockmusik, Skandale, Drogen und Affären
Keith Richards und Mick Jagger trafen sich 1961 an einem Bahnsteig. Kurz darauf, vor genau 50 Jahren, gaben die Rolling Stones ihr erstes Konzert im Marquee-Club in London – und begründeten eine Rock’n‘Roll-Ära.
Wer in Londons Oxford Street shoppen geht, läuft meist achtlos an Hausnummer 165 vorbei. Kein Wunder, denn heute befindet sich hier nur noch eine Bankfiliale. Vor 50 Jahren jedoch – am 12. Juli 1962 – feierten Legenden der Rock-Geschichte Bühnenpremiere im damaligen Club The Marquee: die Rolling Stones.

Mick Jagger, Keith Richards und Brian Jones traten damals gemeinsam mit drei weiteren Musikerkollegen erstmals unter dem Bandnamen auf, der später weltweit für Furore sorgen sollte. Und der nicht nur für Rock´n Roll, sondern auch für jede Menge Schlagzeilen über Sex and Drugs steht. Jagger und Richards, die sich schon seit Kindertagen kannten, aber zwischenzeitlich aus den Augen verloren hatten, waren beim Auftritt im Marquee Club gerade mal 18. Brian Jones, der 1969 in seinem Swimming-Pool ertrank, war 20.

Ein „Danke“ an die Fans

Zu ihrem Jubiläum haben sich die Stones, übrigens benannt nach dem Blues Song von Muddy Waters, etwas für ihre Fans einfallen lassen: Der Bildband „The Rolling Stones: 50“ zeigt über 1000 Bilder, die Stones selbst ausgesucht haben. Es ist fast, als würde man mit ihnen auf dem Sofa sitzen, ein Fotoalbum ansehen, und Keith, Ronnie, Mick und Charlie erzählen, was damals los war. Von den Blues-Anfängen der vier braven Jungs im karierten Anzug über Drogeneskapaden und Gerichtstermine bis hin zu spektakulären Auftrifften vor Zigtausenden von Fans. „Das ist unsere Geschichte – fünfzig fantastische Jahre“, schreiben die Stones auf dem Rücken des Buches. Eine Geschichte, die in den 60ern beginnt und heute noch längst nicht endet.

twitter.com/MickJagger Wo alles begann: Die Rolling Stones vor dem Marquee-Club in London
„Wir sind einfach noch nicht startklar“
Gitarrist Richards erklärte, es werde dieses Jahr keine Tournee geben – obwohl die Stones erstmals seit fünf Jahren wieder zusammen probten. „Wir sind einfach noch nicht startklar“, sagte er dem „Rolling Stone“ im März und fügte hinzu, das Jahr 2013 sei ein „realistischeres“ Datum für eine Tournee. Mick Jagger dementierte via Twitter Mutmaßungen, die Stones wollten anlässlich der in zweieinhalb Wochen beginnenden Olympischen Spiele in London auftreten. „Wir spielen bei den Olympischen Spielen nicht, aber ich freue mich schon darauf, sie mir anzuschauen – wie alle anderen Leute auch!“ Die Stones wiesen auch Berichte zurück, wonach sie beim Glastonbury-Festival im kommenden Jahr ein Live-Konzert geben wollen. In einer Erklärung der Rockband heißt es, die Veranstaltung sei „nicht Teil unserer Planung“.

Jagger und Richards sind der harte Kern der Stones

Immerhin können sich hartgesottene Fans neben dem neuen Bildband auch noch auf eine Fotoausstellung in London freuen, die pünktlich zum Bühnenjubiläum im Somerset House eröffnet werden soll. Zur Eröffnung werden auch Bandmitglieder erwartet. Im September wird außerdem eine Dokumentation die Erfolgsgeschichte der Band von ihren Anfängen bis heute präsentieren.

Immer wieder Zoff unter den Bandmitgliedern

Eine Erfolgsgeschichte, die nicht immer auch eine harmonische Geschichte war – unter anderem wegen der oft sehr angespannten Beziehung zwischen Jagger und Richards. 2010 beispielsweise kam es wieder einmal zum Streit, als Richards seinem Bandpartner Jagger in seiner Autobiografie kräftige Seitenhiebe verpasste – unter anderem, weil Jagger sich von der britischen Queen zum Ritter hatte schlagen lassen. Richards, der in den Hochzeiten der Stones für seinen Alkohol- und Drogenkonsum berüchtigt war, lästerte, er habe Jagger den Spitznamen „Majestät“ verpasst.

Außerdem sagte er, er wolle nicht mit jemandem auftreten, der ein „Krönchen“ trage. Mick Jagger kommentierte Richards Lästereien mit den Worten „Er ist wie ein brüllendes Kind, das kein Eis bekommt. Es ist nichts Neues. Keith macht gerne einen Szene.“